Auto Zürich 2019 mit (sehr) vielen Elektroauto-Neuheiten

Die Auto Zürich 2019 vom 31. Oktober bis 3. November verzeichnet einen neuen Rekord: 43 Schweizer Premieren buhlen um die Gunst des Publikums. Darunter sind 10 reine batterieelektrische Fahrzeuge, die so zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen sind. Auch dies ein neuer Rekord und ein untrügliches Zeichen dafür, dass es mit der Elektromobilität vorwärts geht. ElektroautoCoach hat die Voreröffnung der Auto Zürich besucht und präsentiert Ihnen die wichtigsten Elektroauto-Neuheiten.

Der Countdown läuft: Die Auto Zürich 2019 kurz vor der Start der exklusiven Voreröffnung
Der Countdown läuft: Die Auto Zürich 2019 kurz vor der Start der exklusiven Voreröffnung

VW ID.3

Die elektrische Zukunft bei VW: der neue ID.3
Die elektrische Zukunft bei VW: der neue ID.3

Der ID.3 von VW ist vermutlich die prominenteste Elektro-Premiere an der diesjährigen Auto Zürich. Nachdem im Vorjahr das Tesla Model 3 für Aufregung und Interesse gesorgt hat, präsentiert nun Volkswagen mit dem ID.3 das nächste Elektroauto, das zu erschwinglichen Preisen verfügbar sein und auch in ernstzunehmender Anzahl (330'000 Fahrzeuge jährlich) hergestellt wird.

 

Den ID.3 gibt es mit drei Ausführungen verschiedenen Akkugrössen und Reichweiten. Die Einstiegsversion, den ID.3 Pure mit dem 45 kWh Akku und 330 km WLTP-Reichweite ist in der Schweiz ab CHF 32'000 erhältlich. Die Pro und Pro S Ausführungen haben einen 58 bzw. 77 kWh Akku und 420 bzw. 550 km Reichweite.

 

Die ersten ID.3 Modelle werden in der Schweiz als limitierte Sonderedition ID.3 1ST ausgeliefert. Dieses hat den mittleren Akku mit 58 kWh und unterscheidet sich auch optisch durch das markante Hecksäulen-Design, 1ST Embleme und Pedale im Play & Pause Design. Der Preis für diese Sonderedition beträgt ca. CHF 54'000.

Die ersten Fahrzeuge der Sonderedition werden voraussichtlich ab Sommer 2020 ausgeliefert.

VW e-up!

Totgesagte leben länger: der neue e-up! von Volkswagen
Totgesagte leben länger: der neue e-up! von Volkswagen

Der ID.3 ist unbestritten der grosse Elektro-Star des Volkswagen-Standes. Daneben gibt es aber noch eine weitere CH-Premiere zu sehen, nämlich das 2020er Modell des VW e-up!.

 

VW hat dem seit 2013 erhältlichen Kleinstwagen ein neues Herz in Form eines grösseren Akkus spendiert. Mit einer Kapazität von neu 32.3 kWh (bisher 18.7 kWh) schafft der e-up! eine Reichweite von 260 km. Für ein Auto, das primär für den Stadt- bzw. Agglomerationsverkehr gedacht ist, ist das mehr als genug.


Wenn man am bisherigen e-up! etwas bemängeln konnte, dann waren das in erster Linie zwei Dinge: die geringe Reichweite und der relativ hohe Preis. Beim neuen 2020er Modell des e-Up! hat VW, zumindest was die Reichweite betrifft, bis jetzt alles richtig gemacht. Wenn nun auch noch der Preis stimmt, dann könnte sich der e-up! z um interessanten Stadtauto mausern.

Porsche Taycan

Der Porsche Taycan Turbo S - sehr schnelles Spielzeug für Gutbetuchte
Der Porsche Taycan Turbo S - sehr schnelles Spielzeug für Gutbetuchte

 

 

Der Taycan, Porsches erstes Elektroauto, ist sicher eines der Highlights der Auto Zürich. Die Zuffenhausener haben einen formschönen Sportwagen geschaffen, der einem konventionell angetriebenen Porsche in nichts nachsteht. Die Eckdaten versprechen viel Gutes: Eine Beschleunigung von 2.8 Sekunden von 0-100 km/h und einer WLTP-Reichweite von bis zu 460 km.

 

 

Im Innenraum des Taycans wird von dessen Bildschirmen geprägt, die im Cockpit bis hin zur Beifahrerseite angebracht sind. Das lässt das Cockpit modern und aufgeräumt erscheinen, allfällige Tastenfetischisten werden hier hingegen nicht auf ihre Rechnung kommen.

 

In der ersten Reihe sitzt es sich sehr gut, in der zweiten Reihe geht es aber erwartungsgemäss eher eng zu. Aber der Taycan ist ja auch ein Sportwagen und keine Familienlimousine,

 

Apropos Rechnung, die Einstiegsversion 4S beginnt bei CHF 135'700, für die Turbo-Version werden CHF 194'400 fällig und die Turbo S Variante beginnt bei CHF 237'500. Basispreise wohlgemerkt, das heisst mit entsprechender Konfiguration erhöht sich der Preis relativ schnell mal um einige weitere tausend Franken. Und da wären wir auch grad bei unserem persönlich grössten Kritikpunkt am Taycan. Die Preise sind selbst für Porsche-Verhältnisse ziemlich hoch oben angesiedelt.

 

Renault Zoe

Die neue Renault Zoe mit der grösseren 52 kWh Batterie
Die neue Renault Zoe mit der grösseren 52 kWh Batterie

Die Zoe, das erfolgreichste Elektroauto in Europa, kommt in einem neuen Kleid und mit neuen inneren Werten daher. Äusserlich fallen einem die veränderte Frontpartie mit den LED Schweinwerfern und den Nebelleuchten auf. Das Renault-Logo, der Rhombus, ist leicht angewachsen. Dahinter verbirgt sich der neue CCS-Ladeanschluss, der den bisherigen CHAdeMO Anschluss ablöst. Wobei Renault für die 50 kW Schnellladefähigkeit zusätzlich CHF 1'050 verlangt.

 

Nach wie vor gibt's den bisherigen 41 kWh Akku in der einfachsten Ausführung "LIFE" ab CHF 25'900 (mit Batteriemiete). in den Ausführung "ZEN" und "INTENS" ist der neue 52 kWh grosse Akku verbaut, der eine WLTP-Reichweite von etwa 390 km ermöglicht.

 

Bei der Zoe R110 werkelt der bisherige Motor mit 80 kW, während bei der Zoe R135 ein neuer 100 kW starker Synchronmotor arbeitet. Damit schafft die Zoe den Sprint von 0-100 km/h in 9.5 Sekunden, was beinahe 2 Sekunden schneller ist als mit dem schwächeren Motor. Auch wenn damit die Zoe nicht zur Rennsemmel wird, ist diese Leistungssteigerung gerade auf der Landstrasse oder der Autobahn durchaus willkommen.

 

Das neu designte Cockpit, das übrigens beinahe 1:1 vom Clio übernommen wurde, wird von den beiden Bildschirmen geprägt, wovon der eine hinter dem Lenkrad, der andere über der Mittelkonsole angeordnet ist.

Seat Mii Electric

Seat Mii Electric
Seat Mii Electric

Der Seat Mii Electric basiert auf derselben Plattform wie der VW e-up! und der Skoda Citigo. Die drei Fahrzeuge werden auch alle im selben Werk in Bratislava (Slowakei) hergestellt.

 

Die wichtigsten Eckdaten wie Akku, Fahrleistungen, Reichweite etc. sind nahezu identisch zum e-up! Interessant ist auch, dass Seat die Verbrenner-Version des Mii bereits im Vorjahr eingestellt hat und der Mii künftig nur noch als Elektroauto gebaut wird. #thewritingonthewall

 

Der Marktstart in der Schweiz soll per Anfang 2020 erfolgen.

 

Honda e

Honda e im "modernen" Retro-Look
Honda e im "modernen" Retro-Look

Als Honda im 2017 ihre Urban EV Elektroauto-Studie vorstellte, sind wohl die meisten davon ausgegangen, dass ein allfälliges Serienfahrzeug entsprechend verwässert daher kommen wird.

 

Umso erfreulicher ist es nun, dass der Wiedererkennungseffekt beim Honda e relativ hoch ist und viele Elemente der Studie übernommen wurden.

 

 

Cockpit des Honda e - ein Schlaraffenland für Display-Junkies
Cockpit des Honda e - ein Schlaraffenland für Display-Junkies

Display Display an der Wand, wer hat den grössten im ganzen Land?

 

Im Gegensatz zum Retro-Äusseren geht's im Cockpit des Honda e äussert futuristisch zu und her. Displays, so weit das Auge reicht.

 

Der Honda e hat eine Länge von 3.9 Metern und eine Leistung in der Top-Version von 113 kW (152 PS). In Kombination mit einem Gewicht von ca. 1.5 Tonnen und dem elektroauto-typischen tiefen Schwerpunkt ergibt das einen ziemlich agilen Cityflitzer. Als Reichweite gibt Honda 200 km an.

Opel CORSA-e

Nach 37 Jahren nun auch elektrisch: der Opel CORSA-e
Nach 37 Jahren nun auch elektrisch: der Opel CORSA-e

Soeben noch auf der Showbühne der IAA in Frankfurt, nun schon an der Auto Zürich in der Schweiz:

 

Der Opel Corsa ist erstmals in der langen Geschichte dieses Fahrzeugs als Elektroauto erhältlich.

 

Der neue Opel CORSA-e hat eine Länge von 4,06m und bietet eine Leistung von 100 kW (136 PS).

 

Mit einer WLTP-Reichweite von 330 km und einem Basispreis von CHF 33'990 ist der CORSA-e ab sofort konfigurier- und bestellbar.

KIA e-Niro

Sehnlichst erwartet: Der KIA e-Niro
Sehnlichst erwartet: Der KIA e-Niro

Der e-Niro von KIA ist quasi der grosse Bruder des Hyundai KONA electric, den wir hier bereits getestet haben.

 

Sie teilen sich zwar dieselbe Plattform, mit einer Länge von 4.38m ist der e-Niro aber 20 cm länger als sein kleiner Bruder. Davon profitieren die Passagiere in der zweiten Reihe und auch der Kofferraum fällt grösser aus. Dieser ist ja beim KONA electric eher knapp bemessen, von da her ist der e-Niro sicher die bessere Wahl für Familien oder Leute mit grösserem Gepäck.

 

Beim Akku ist in der Schweiz, genau wie beim Hyundai, nur die grössere Ausführung mit 64 kWh Kapazität verfügbar. Diese ermöglicht eine WLTP-Reichweite von 455 km. Der Marktstart soll irgendwann in der ersten Jahreshälfte 2020 erfolgen. Die Preise sind noch nicht definitiv, dürften sich aber bei ca. 52'000 für ein Fahrzeug mit Vollausgestattung bewegen.

Fazit

Dieses Jahr gibt's an der Auto Zürich viele neue elektrische Modelle zu sehen. Elektroauto-Interessierte können sich so innert kurzer Zeit einen guten Überblick über die aktuellen Modelle verschaffen.

 

Mit BMW, Mercedes-Benz und Mini sind auch drei Hersteller wieder mit von der Partei, die letztes Jahr an der Auto Zürich nicht vertreten waren. Interessanterweise haben aber gerade diese drei Hersteller keine einzige Neuheit im Bereich Elektroautos vorzuweisen. Wenn sich das mal nicht rächen wird...

 

Die Auto Zürich findet vom 31. Oktober bis zu 3. November 2019 in der Messe Zürich statt. Mehr Infos zu den Öffnungszeiten, Preisen, usw. finden Sie auf der Homepage der Auto Zürich.

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