Diese Tage wurde bekannt, dass auch Grossbritannien plant, ab 2040 den Verkauf von Diesel- und Benzin-Fahrzeugen zu verbieten.
Wenige Wochen zuvor hat bereits Frankreich verkündet, bis spätestens 2040 den Verkauf von Diesel- und Benzinautos zu verbieten.
Ein Sprecher der britischen Regierung sagte der britischen Zeitung Guardian, "die schlechte Luftqualität sei das grösste Umweltrisiko für die öffentliche Gesundheit und die Regierung sei deshalb entschlossen, konkrete Massnahmen so schnell wie möglich umzusetzen".
Zwar handelt es sich in beiden Ländern noch nicht um beschlossene Gesetze, sondern vorerst mal "nur" um Pläne im Kampf gegen den Klimawandel. Trotzdem ist es interessant zu sehen, wie in verschiedenen Ländern die Vorstösse in ein und dieselbe Richtung abzielen. Schon seit einiger Zeit sind auch aus Norwegen, Holland und Indien ähnliche Pläne kund geworden.
Auch in der Schweiz sind vergleichbare Vorstösse im Gange. So hat Nationalrat Balthasar Glättli diesen Frühling eine Motion eingereicht, die die Neuzulassung von Benzin- und Dieselautos ab 2025 verbieten möchte.
ElektroautoCoach meint:
Grundsätzlich sind solche Vorhaben sehr zu begrüssen, da sie ein starkes Signal an die Industrie und die Bevölkerung aussenden. Wenn die entsprechenden Gesetze dann mal verabschiedet sind, bieten sie zudem eine Planungssicherheit, so dass sich die Wirtschaft auf die neue Situation einstellen und entsprechende Investitionen tätigen kann.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Zeitraum bis 2040 richtig gewählt ist. Denn wenn die Batteriepreise weiterhin so purzeln, werden Elektroautos in der Anschaffung relativ bald gleich viel kosten wie ein Verbrenner. Wir gehen im Moment davon aus, dass die Preisparität mit den Verbrennern bereits in etwa 5 Jahren erreicht werden könnte. Dannzumal wird es also keine ökonomischen Gründe mehr geben, sich einen Verbrenner zu kaufen, zumal dieser in Sachen Treibstoff und Unterhalt bereits heute schon teurer ist als ein vergleichbares Elektroauto. Spätestens beim Erreichen der Preisparität werden auch die teilweise noch zögerlich agierenden Autohersteller ihre Resourcen voll auf das Elektroauto konzentrieren, denn wer investiert noch freiwillig in eine veraltete Technologie, die dann auf dem Markt keine Abnehmer mehr findet?
So sind wir der Meinung, dass die Pläne von Grossbritanien und Frankreich zwar lobenswert sind, der Zeitraum bis 2040 allerdings viel zu vorsichtig gewählt ist. Die Verbreitung von Elektroautos wird in den nächsten Jahren nicht mehr linear, sondern exponentiell erfolgen. Der Markt dürfte somit dem Gesetz vorauseilen und vollendete Tatsachen bereits vor dem Jahr 2040 geschaffen haben. Wäre es da nicht angebracht, ein Gesetz zu schaffen, dass ein bisschen ehrgeiziger daherkommt?
Erinnern Sie sich noch, damals, als der Katalysator per Gesetz vorgeschrieben wurde? Es gab auch damals viel Protest und Stimmen, welche sich gegen die saubere Technologie aussprachen. Im Nachhinein war die Forcierung des Katalysators jedoch das einzig Richtige. Die Autohersteller haben sich trotz anfänglichem Murren schnell umgestellt und innert kurzer Zeit weinte niemand mehr den alten Stinkern hinterher. Wetten, dass wir in einigen Jahren nochmals eine ganz ähnliche Situation erleben werden?